Der Begriff "Otosklerose" kommt aus dem Griechischen und bedeutet soviel wie "Ohrverhärtung". Das innerste Gehörknöchelchen (Steigbügel = Stapes) ist dabei mit dem Knochen verwachsen. Dadurch ist die Beweglichkeit der Gehörknöchelchenkette eingeschränkt und die Schallübertragung ist gehemmt. Umgangssprachlich bezeichnet man die Otosklerose auch als "Verkalkung" des Gehörs. Ihre Folge ist, dass sich das Hörvermögen verschlechtert. Verantwortlich hierfür ist eine Störung bestimmter Stoffwechselvorgänge, welche die Knochenwucherungen im Ohr auslöst. Die genauen Zusammenhänge, die zur Entstehung dieser Ohrenerkrankung führen, sind jedoch unbekannt.
Es gibt aber Hinweise, dass folgende Faktoren eine Rolle spielen:
Otosklerosen treten in einigen Familien gehäuft auf. Bisher sind fünf Gene bekannt, auf denen eine Otosklerose vererbt werden kann - die Otosklerose-Gene OTSC 1 bis OTSC 5.
Überwiegend jüngere Frauen entwickeln eine Otosklerose. Die Probleme treten häufig während der Schwangerschaft auf. Man nimmt daher an, dass hormonelle Einflüsse an den Umbauprozessen im Ohr beteiligt sind.
Die Otosklerose beginnt meist mit einer langsamen, schubweisen Hörverschlechterung auf einer Seite. Bei 70 Prozent der Patienten betrifft die Otosklerose nach und nach beide Ohren. Etwa jeder Dritte leidet zusätzlich unter Ohrgeräuschen. Mit Medikamenten ist die Otosklerose bislang nicht heilbar.
Ist der Hörverlust nicht allzu gravierend, lässt sich das Hörvermögen mit einem geeigneten Hörgerät verbessern.
Die aussichtsreichste Therapie bei einer stärkeren Otosklerose ist die Operation (Stapesplastik). Der Steigbügel wird dabei durch eine Prothese aus Titan ersetzt, welche die Schallübertragung übernimmt. Die Schallleitungs-Schwerhörigkeit bessert sich durch die Operation meist deutlich.
Der Eingriff wird in Vollnarkose durchgeführt.