Besonders bei Kindern, aber auch bei Erwachsenen kann sich durch eine dauerhafte Tubenfunktionsstörung oder im Rahmen einer akuten Mittelohrentzündung Flüssigkeit hinter dem Trommelfell ansammeln, so dass die Hörfähigkeit deutlich eingeschränkt ist.
Bei Kindern ist die Sprachentwicklung abhängig von einem guten Hörvermögen - besteht ein Paukenerguss länger als 1-2 Monate, sollte zur Vermeidung von Sprachentwicklungsstörungen die Entfernung des Ergusses und ggf. die Einlage eines Belüftungsröhrchens erwogen werden. Da der Grund für eine Ergussentstehung häufig übergroße Adenoide sind, wird die Paracentese oft mit einer Adenotomie kombiniert, um eine dauerhafte Tubenbelüftung und Nasenatmung zu gewährleisten. Je nach Befund wird ein Dauerröhrchen (T-Tube) oder ein sich selbst lösendes Röhrchen eingesetzt.
Insbesondere bei Erwachsenen kann eine Entfernung des Ergusses und Einlage eines Röhrchens im Rahmen einer akuten Mittelohrentzündung notwendig werden, wenn die Gefahr besteht, dass durch die in der Flüssigkeit befindlichen Keime Toxine abgeben, welche das Innenohr bleibend schädigen können.
Der Eingriff dauert nur wenige Minuten, wird normalerweise ambulant und bei Erwachsenen in der Regel in örtlicher Betäubung durchgeführt. Nur bei akuter Mittelohrentzündung und bei Kindern erfolgt die OP in Vollnarkose.
Nach dem Eingriff ist das Hörvermögen umgehend normalisiert - Schmerzen treten üblicherweise nicht auf. Das Röhrchen ist für die Umgebung von außen nicht zu erkennen.
Ist ein sog. T-Tube eingesetzt worden, muss dieses normalerweise durch einen HNO-Arzt entfernt werden - dies geschieht ambulant in der Praxis und bedarf weder einer Narkose noch einer örtlichen Betäubung. Sich selbst lösende Röhrchen stoßen sich in aller Regel innerhalb von 6-12 Monaten ab.