Neugeborenen-Hörscreening
Bleibende Hörstörungen treten bei etwa 2 von 1000 Neugeborenen auf. Angeborene oder um den Geburtszeitpunkt auftretende Hörstörungen sind zunächst nur schwer erkennbar, sollten jedoch möglichst frühzeitig erkannt werden, da durch eine rechtzeitige Behandlung die Folgen wie Störungen der Sprachentwicklung vermieden werden können.
Wann wird das Neugeborenen-Hörscreening durchgeführt?
Das Hörscreening wird in den ersten Lebenstagen Ihres Kindes durchgeführt, möglichst vor der Entlassung aus der Geburtseinrichtung. Falls dies aus technischen oder anderen Gründen nicht erfolgen konnte, sollte das Hörscreening möglichst zeitnah durch eine spezialisierte Einrichtung wie bei z.B. an unserem Standort Köln-Mülheim nachgeholt werden .
Wie wird bei einem Neugeborenen ein Hörtest durchgeführt?
Zur Hörtestung von Neugeborenen stehen zwei Methoden zur Verfügung. Dabei handelt es sich um sog. „otoakustische Emissionen“ und um die „Hirnstammaudiometrie“ (englisch: brainstem evoked response audiometry, BERA oder auditory brainstem response, ABR).
Für beide Untersuchungen wird eine kleine Sonde, ähnlich einem Kopfhörer, in den äußeren Gehörgang eingebracht. Bei den „otoakustischen Emissionen“ (OAE) wird die Funktion der Sinneszellen im Innenohr überprüft. Bei der Hirnstammaudiometrie (BERA) wird die Funktion des Innenohres und der Hörbahn überprüft. Hierzu wird mittels Klebeelektroden die Hörsignalfortleitung ins Gehirn ihres Kindes gemessen. Beide Verfahren sind absolut schmerzfrei und können am spontan schlafenden Kind durchgeführt werden. Sofern kein erhöhtes Risiko für eine angeborene Schwerhörigkeit vorliegt, erfolgt die Prüfung mittels der OAE. Bei Bedarf oder bei vorliegenden Risikofaktoren kann zusätzlich eine BERA durchgeführt werden. Ein auffälliges Messergebnis bedeutet aber nicht immer, dass ein Kind schwerhörig ist. Zum Beispiel kann die Signalaufnahme verzerrt werden, wenn das Kind unruhig ist, lediglich etwas harmlose Flüssigkeit im Ohr hat oder Hintergrundgeräusche stören.
Eine Hörstörung muss sich nicht sofort nach der Geburt zeigen, sie kann sich auch im Laufe der ersten Lebensjahre, zum Beispiel durch Infektionskrankheiten, entwickeln. Deshalb empfehlen wir Ihnen als Eltern auch nach einem unauffälligen Testergebnis, dass Sie auch weiterhin darauf achten, ob Ihr Kind gut auf akustische Reize reagiert.